Als Kind habe ich das noch nicht so gemocht. Erst wie wild spielen, und als dann der ganze Boden voll mit Legosteinen war musste ich irgendwann alles wieder aufräumen.

Ich hab damals schon unbewusst eine Variante der Pomodoro-Technik angewendet: auf meinem Kassettenrekorder lief die Ouvertüre zu „Die Zauberflöte“ und in diesen paar Minuten habe ich dann alles aufgeräumt. – ein „Burst of Activity“.

Später habe ich meinen Aufräum-Rappel immer dann gekriegt wenn ich für die  Uni lernen musste. In den Zeiten in denen ich für mein Diplom gelernt habe waren meine Wohnung, mein Schreibtisch und überhaupt alles, auch die Küche tip-top aufgeräumt.

Und erst als es dann gar keine Ausrede mehr gab, habe ich angefangen zu lernen.

Auch heute liebe ich die Ordnung auf meinem Schreibtisch und alle Sachen, die ich nicht vernünftig oder schnell ordnen kann kommen in eine Un-Ordner. Davon habe ich mehrere als Datei-Ordner auf meinem Computer verteilt, einen auch in Papierform.

Ich mag diese Klarheit der Gedanken.

Manchmal räume ich auf – auch meine Gedanken.

Nach Marie Kondō: „does it spark joy?“ – wenn nein, darf es weg!

Manchmal auch mit Gerhard Polt „braucht’s des?“ – falls nein, adieu!

Oder „ist das Deko oder kann das weg?“

Das funktioniert für mich auch in der Familie – wir haben eine Zeit lang samstags immer das heitere Wegwerf-Spiel gespielt: „Jeder wirft zehn Dinge weg. Oder mindestens einen Kubikmeter Deko.“

Was kannst du aufräumen?

Ist das Deko oder kann das weg?

Welche Besitztümer schränken mich ein, kosten viel Zeit Geld und Aufmerksamkeit, und was kann einfach weg?

Viel Spaß beim Aufräumen,